Jeder Geschäftsstrategieprozess beginnt mit der Analyse des Status quo. Im Kontext von Business Ökosystemen bedeutet dies, die aktuelle Positionierung Ihres Unternehmens und seines Marktumfelds zu erfassen. Der nächste Schritt besteht darin, alle verfügbaren Zukunftsoptionen zu betrachten, die Vor- und Nachteile jeder Option zu bewerten und die am besten geeigneten Ansätze in die Ökosystemstrategie des Unternehmens zu integrieren. Unsere 4 strategischen Richtungen von Ökosystemen bieten Unternehmensleitern ein Verständnis für die Positionierungsoptionen auf der höchsten Ökosystemebene, um die beste Strategie für ihr Unternehmen zu diskutieren und zu entscheiden.
Die 4 strategischen Richtungen von Ökosystemen
Sobald Sie mit der Ecosystem Strategy Map den Platz Ihres Unternehmens innerhalb der Ökosysteme abgesteckt haben, können Sie mit größerer Klarheit entscheiden, welche Rolle Sie in Zukunft im Ökosystem spielen wollen.
1. Erweiterung des Lebensbereichs (Life Area Expansion)
Das Unternehmen weitet seinen Fokus auf einen anderen Lebensbereich aus, um neue Umsatz- und Ertragspotenziale zu erschließen.
Ein Beispiel: Adidas könnte in den Lebensbereich Health vordringen und dabei seine starke Positionierung auf dem Sportmarkt nutzen. Das Unternehmen könnte eine Partnerschaft mit Physiotherapeuten eingehen, um eine Community von Fachkräften aufzubauen und diesen oder ihren Patienten Produkte und Dienstleistungen anzubieten, z. B. Sportbekleidung und -schuhe zur schnelleren Genesung bei Verletzungen.
2. Integration der Lebensbereiche (Life Area Integration)
Das Unternehmen integriert eine vor- oder nachgelagerte Rolle (Orchestrator, Realizer oder Enabler) in einen Lebensbereich.
In diesem Fall könnte Adidas eine nachgelagerte Rolle in den Lebensbereich Socialize integrieren (ausgehend von der Realizer-Rolle mit seiner Adidas Runners-Community) und sich als Orchestrator mit einer digitalen Plattform positionieren, die verschiedene Sport-Communities und -Events integriert, einschließlich der Runners-Community.
3. Lebensbereich Fokus (Life Area Focus)
Das Unternehmen konzentriert alle Ressourcen darauf, in einem Lebensbereich führend zu sein.
Anstatt in mehreren Lebensbereichen aktiv zu sein, könnte Adidas alle Ressourcen darauf verwenden, den Lebensbereich Recreation zu dominieren und nur Produkte und Dienstleistungen anzubieten, die den Menschen helfen, „ihre Batterien aufzuladen“.
4. Rollendominanz (Role Dominance)
Ein Unternehmen fokussiert sich auf eine Rolle (Orchestrator, Realizer oder Enabler) und expandiert damit in andere Lebensbereiche.
Adidas ist hauptsächlich als Realizer positioniert und bietet Sportbekleidung und Sportausrüstung an. Die strategische Ausrichtung Role Dominance schlägt vor, sich darauf zu konzentrieren, Produkte und Dienstleistungen in allen Lebensbereichen als Realizer anzubieten. Beispielsweise könnte Adidas Vorträge über Training und Ernährung (Life Area Education) anbieten, Sport in die Wohnung, den Arbeitsplatz und öffentliche Verkehrsmittel integrieren (Life Areas Living, Work und Mobility), oder Regenerationskleidung (Life Area Health) entwickeln.
Wie lassen sich die strategischen Richtungen anwenden?
Die 4 strategischen Richtungen von Ökosystemen eröffnen Ihrem Unternehmen eine Welt der Möglichkeiten und ermöglichen es, die Vor- und Nachteile verschiedener Positionierungsoptionen zu erörtern. Darüber hinaus erhält Ihr Unternehmen ein klareres Bild von möglichen Zielgruppen und Themenfeldern für Ökosystemangebote.
Die folgenden Leitfragen können in strategischen Diskussionen genutzt werden, um mögliche Ansätze abzuleiten, die zu einer Ökosystemstrategie des Unternehmens führen:
- Welche der strategischen Optionen passen zu meiner aktuellen Positionierung?
- Welche relevanten Assets und Kompetenzen sind für einen bestimmten strategischen Archetyp erforderlich und inwieweit sind diese in meinem Unternehmen bereits vorhanden?
- Welche vielversprechende strategische Ausrichtung kann mit bestehenden oder neuen Ökosystempartnern umgesetzt werden?
Mit den vorgestellten strategischen Richtungen können Unternehmen nach der Erfassung ihres Status quo ein grundlegendes Verständnis ihrer zukünftigen Positionierungsoptionen und strategischen Implikationen innerhalb von Business Ökosystemen gewinnen.
Start-ups können diese Richtungen als Teil ihrer Vision und Go-to-Market-Story für Investoren in späteren Finanzierungsrunden oder bei der Identifizierung von Exit-Zielen nutzen.
Investoren, digitale Abteilungen und Startup-Programme von Unternehmen können diese Ansätze zur Unterstützung ihres eigenen Portfoliomanagements nutzen.
Wenn Sie die strategischen Optionen für Ihr Unternehmen sowie die Positionierung Ihres Unternehmens visualisieren möchten, können Sie unsere Ecosystem Strategy Map kostenlos herunterladen.